Petticoat Kleider für Mollige – eine persönliche Erfahrung

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich mein erstes Petticoat Kleid anprobierte. Ich stand vor dem Spiegel, schaute mich an – und plötzlich war da dieses Gefühl: Das bin wirklich ich. Als mollige Frau war es oft nicht leicht, ein Kleid zu finden, das nicht nur passt, sondern in dem ich mich auch richtig wohlfühle. Petticoat Kleider haben das verändert. Es war ein Kleid mit kleinen weißen Punkten auf rotem Grund, die Taille eng geschnürt, der Rock ausladend. Ich drehte mich im Kreis und spürte, wie der Stoff flatterte. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht meine Figur verstecken zu müssen – sondern sie mit Stolz zu tragen.

Warum Petticoat Kleider mollige Figuren gut zur Geltung bringen

Petticoat Kleider haben eine besondere Form. Oben anliegend, unten weit – dieser Schnitt ist perfekt, um eine Taille zu formen und gleichzeitig Problemzonen zu kaschieren. Ich habe breite Hüften und kräftige Oberschenkel. In einem engen Kleid fühle ich mich oft eingeengt. Der ausgestellte Rock eines Petticoat Kleides macht das Gegenteil. Ich kann mich frei bewegen, und gleichzeitig sieht es einfach gut aus.

Was mir bei diesem Schnitt besonders gefällt, ist die Balance. Der Oberkörper wirkt durch das taillierte Oberteil definierter, während der weite Rock Bewegungsfreiheit bietet. Das gibt ein stimmiges Gesamtbild. Wenn ich mit Freundinnen shoppen gehe, merke ich immer wieder: Viele Frauen in meiner Größe greifen automatisch zu dunklen, formlosen Teilen. Ich habe das früher auch gemacht. Doch das lässt einen eher verschwinden, als sich zu zeigen. Petticoats tun das Gegenteil. Sie holen einen hervor – auf die bestmögliche Weise.

Einmal war ich auf einer Gartenparty eingeladen. Ich trug ein Petticoat Kleid mit hellblauem Blumenmuster. Drei andere Frauen sprachen mich an, woher ich das Kleid hätte. Eine davon war überrascht, dass ich so etwas im Alltag trage. Ich sagte nur: „Warum denn nicht?“ Es war bequem, luftig und ich fühlte mich einfach wohl. Solche Erlebnisse bestärken mich immer wieder, meiner Linie treu zu bleiben.

Worauf ich beim Kauf achte

Der Schnitt entscheidet

Die Betonung der Taille ist für mich das Wichtigste. Wenn ein Kleid diesen Bereich nicht schön formt, lasse ich es im Laden. Außerdem darf der Rock nicht zu steif sein. Ich mag es, wenn er schwingt, aber nicht wie ein Ballkleid wirkt. Es soll ein fließendes Gefühl geben, kein sperriges. Ich achte auch auf das Oberteil: Ein Herzausschnitt oder ein V-Ausschnitt verlängert optisch den Hals und lenkt den Blick nach oben.

Viele Modelle haben kleine Ärmel, die den Oberarm bedecken – das ist ein Detail, das ich sehr schätze. Gerade im Sommer, wenn man ungern einen Bolero oder ein Jäckchen drüberzieht, sind solche kleinen Elemente Gold wert. Manche Kleider bieten auch ein abnehmbares Band in der Taille – perfekt, um den Look je nach Anlass zu verändern.

Die Länge ist nicht egal

Ich bin nicht besonders groß, deshalb achte ich darauf, dass das Kleid maximal bis knapp übers Knie reicht. Alles, was darunter geht, lässt mich kleiner wirken. Wer größer ist, hat hier natürlich mehr Spielraum. Meine Freundin zum Beispiel ist fast 1,80 m groß – an ihr sehen auch Kleider in Midi-Länge toll aus. Für mich ist das zu viel Stoff.

Ein kleiner Trick, den ich oft anwende: Ich stelle mich in den Schuhen vor den Spiegel, die ich zum Kleid tragen möchte. So sehe ich gleich, ob die Proportionen stimmen. Manche Kleider wirken mit hohen Schuhen ganz anders als mit flachen.

Noch ein Punkt zur Länge: Wenn ich Petticoats mit Unterrock trage, achte ich darauf, dass dieser leicht herausschaut. Nur ein paar Zentimeter, aber es verleiht dem Kleid den typischen Schwung. Das gibt nicht nur Volumen, sondern wirkt auch verspielt.

Materialien, die angenehm sitzen

Ich habe festgestellt, dass Baumwolle für mich am besten funktioniert. Es trägt sich angenehm, ist atmungsaktiv und fällt schön. Polyester oder ähnliche Stoffe fühlen sich oft künstlich an und lassen mich schneller schwitzen. Wichtig ist für mich auch, dass der Stoff nicht zu dick ist – sonst trägt er auf.

Im Sommer greife ich oft zu Baumwollstoffen mit einem kleinen Stretchanteil. Die geben etwas nach, engen nicht ein und sind trotzdem formstabil. Für den Winter liebe ich etwas schwerere Stoffe wie Baumwoll-Mischgewebe mit Futter. Die wärmen ein wenig und lassen sich mit einer Strickjacke gut kombinieren.

Ich habe auch ein Kleid aus Leinen-Baumwolle-Gemisch. Es ist zwar etwas knitteranfälliger, aber der Tragekomfort ist unschlagbar. Gerade an warmen Tagen fühlt man sich darin frisch und frei. Für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern greife ich gern zu Stoffen mit leichtem Glanz – aber auch da gilt: Nur, wenn sie sich gut auf der Haut anfühlen.

Muster und Farben, die mir stehen

Ich greife meist zu kleinen Mustern. Große Blumen oder auffällige Drucke lassen mich oft wuchtiger erscheinen, als ich bin. Kleine Pünktchen, zarte Streifen oder schlichte Farben wirken dagegen harmonischer. Dunkelblau und Tannengrün haben sich für mich als sehr vorteilhaft herausgestellt.

Ab und zu wage ich mich an kräftige Farben wie Bordeaux oder Petrol. Wichtig ist mir dabei, dass der Schnitt klar bleibt. Ein auffälliger Stoff braucht eine ruhige Silhouette – sonst wird es zu viel. Wer sich unsicher ist, kann mit Accessoires in kräftigen Farben starten. Ein roter Gürtel oder ein farbiger Schuh reichen oft schon, um Akzente zu setzen.

Interessanterweise habe ich festgestellt, dass ich manche Farben früher ausgeschlossen habe, die mir heute richtig gut stehen. Zum Beispiel Senfgelb. Ich dachte lange, das passt nicht zu meiner Haut – bis ich es mit einem dunkelblauen Gürtel kombinierte. Seitdem liebe ich diese Farbkombination. Es lohnt sich, Neues auszuprobieren.

Accessoires: Was dazu passt – und was nicht

Gürtel machen viel aus

Ein breiter Gürtel in der Taille gibt dem Kleid das gewisse Etwas – und er unterstreicht die schmale Mitte. Ich habe mehrere in Schwarz, Braun und sogar in einem knalligen Rot. Damit lässt sich jedes Kleid leicht verändern. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich dasselbe Kleid mit verschiedenen Gürteln wirken kann.

Ein Tipp aus Erfahrung: Stoffgürtel, die mit einer Schleife gebunden werden, können sehr vorteilhaft sein, wenn sie farblich abgestimmt sind. Sie wirken femininer als schlichte Ledergürtel und lassen sich besser anpassen.

Schuhe mit etwas Absatz

Ich trage am liebsten Wedges oder bequeme Pumps. Sie verlängern die Beine ein bisschen, ohne dass ich auf Bequemlichkeit verzichten muss. Flache Ballerinas gehen auch, aber nur wenn das Kleid nicht zu lang ist. Sneaker trage ich zu Petticoats ehrlich gesagt nie – das passt für mich einfach nicht zusammen. Aber das ist Geschmackssache.

Im Herbst kombiniere ich gern Stiefeletten mit kleinem Absatz. Das gibt Stabilität und hält warm. Im Sommer dürfen es auch mal Sandaletten sein – aber nur solche, die die Form des Fußes unterstützen. Ich hatte mal ein Paar, das wunderschön aussah, aber mir nach zwei Stunden schon Schmerzen bereitete. Seither achte ich noch mehr auf Komfort.

Haare und Schmuck

Ein einfaches Tuch im Haar oder eine Blume an der Seite – das reicht oft schon. Ich vermeide es, zu viel auf einmal zu kombinieren. Lieber ein klares Statement setzen. Auch bei Schmuck bin ich zurückhaltend: Ein auffälliges Paar Ohrringe oder eine Kette reicht mir.

Ich habe mir angewöhnt, morgens immer zuerst das Kleid auszuwählen – und dann den Rest darauf abzustimmen. Das verhindert, dass ich überlade. Wenn ich mich im Spiegel sehe und denke: „Da ist jetzt alles zu viel“, dann nehme ich meist ein Teil wieder weg.

Eine gute Freundin von mir kombiniert zu ihren Petticoats gern Perlenohrringe – das gibt dem ganzen Look einen Hauch Retro, ohne verkleidet zu wirken. Ich bleibe eher bei schlichten Ohrsteckern oder Creolen. Geschmack ist eben verschieden, und genau das macht Mode spannend.

Mein Alltag mit Petticoat Kleidern

Viele denken, man könne Petticoats nur zu besonderen Anlässen tragen. Das stimmt nicht. Ich trage meine Kleider auch im Alltag. In der Arbeit, beim Einkaufen, beim Kaffeetrinken mit Freundinnen. Natürlich nicht immer mit vollem Unterrock – das wäre zu viel des Guten. Aber der Schnitt funktioniert auch ohne. Es geht um die Linie, nicht nur um das Volumen.

Ich habe eine Kollegin, die mich mal fragte, ob ich auf dem Weg zu einer Feier sei – einfach weil ich ein Kleid trug. Dabei war es ein ganz normaler Mittwoch. Für mich ist das mittlerweile Alltag geworden. Und ich merke, dass ich damit oft positiv auffalle.

Neulich im Supermarkt sprach mich eine ältere Dame an: „So ein schönes Kleid – das sieht man ja heute kaum noch!“ Wir kamen ins Gespräch, und sie erzählte mir, dass sie in den 50ern genau solche Kleider trug. Es war ein schöner Moment, der mir zeigte, dass Mode Generationen verbinden kann.

Mein Fazit nach vielen Jahren mit Petticoats

Petticoat Kleider haben mir geholfen, meinen Stil zu finden. Ich fühle mich darin weiblich, angezogen und trotzdem locker. Sie passen zu mir und meinem Körper – und genau das ist für mich das Wichtigste. Ich muss mich nicht verstecken. Ganz im Gegenteil: Ich kann meine Figur zeigen, so wie sie ist – und das mit Freude.

Wenn du mollig bist und ein Kleid suchst, das zu dir passt, probier mal ein Petticoat Kleid aus. Vielleicht geht’s dir ja wie mir – und du entdeckst dich ganz neu im Spiegel. Und wer weiß: Vielleicht wird aus dem einen Kleid bald eine ganze Sammlung. Bei mir hat es jedenfalls so angefangen.

Inzwischen hängt in meinem Schrank eine bunte Auswahl an Petticoat Kleidern. Jedes davon erzählt eine Geschichte. Und jedes davon ist ein Stück Selbstbewusstsein – zum Anziehen.

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